projekte

Gewaltprävention und Social Skills

Projekt „Verhaltensorientierte Gruppenpädagogik“
Seit 2017 unterstützt die MAK Stiftung an einer Mittelschule im Umland von München ein Projekt, das Jugendliche mit erheb­lichen Defiziten im Bereich der Sozial­kompetenzen unterstützen soll. Einmal wöchentlich werden mit diesen Kindern z.B. Acht­samkeits­übungen, Rollen­spiele und Selbst- und Reflexions­übungen erarbeitet und eingeübt. Dadurch soll ein Erlernen neuer, alter­nativer Verhaltens­weisen erfolgen und Hilfe zum Über­winden von Sozialisations­defiziten gegeben werden. Durch das soziale Lernen können die Jugend­lichen neue Beziehungs­formen, das Aushandeln von Regeln und das Erarbeiten von Lösungs­methoden bei Spannungen und Konflikten entwickeln.

Projekt „Kochgruppe für schwererziehbare Jugendliche“
Seit 2014 bezuschusst die MAK Stiftung eine Kochgruppe für Kinder und Jugendliche, die auf­grund ihres extrem auffälligen Verhaltens und ihres Förderbedarfs im emotionalen und sozialen Bereich nicht mehr an Regelschulen unterrichtet werden können. Unter dem Motto „Nur ge­mein­sam zum erstrebten Ziel“ entstehen in der pädagogischen Kochgruppe Kommunikation und Team-Work von unschätzbarem Wert, denn der Vorgang des gemeinsamen Kochens ist in allen Phasen ein plastisch spürbares Erfolgserlebnis und beinhaltet das Verhandeln von Aufgaben, Team-Work beim Bewältigen der einzelnen Arbeitsschritte, das Aushandeln von Konflikten und schließlich das Genießen der gemeinsam erarbeiteten Resultate. Als „Neben­effekt“ zur pä­da­go­gischen Arbeit erleben die Kinder frisch zubereitete Speisen und Nahrungs­mittel, die sie teilweise noch nie gegessen haben, weil sie weder in der Dose noch als Tiefkühlprodukt erhältlich sind.

Die Probleme der Kinder in der Kochgruppe äußern sich oft in unter­schiedlichsten Krankheits­diagnosen oder Anpassungsstörungen wie z.B. Teilautismus und Wahr­nehmungs­störungen, Asperger Syndrom, ADHS und Selbst­verletzungs­tendenzen. Die Ursachen dafür sind meist Gewalt-und Mißbrauchs­erfahrungen, Suchterkrankungen im direkten Familienumfeld, desolate und extrem prekäre Familien­verhältnisse oder fehlender Kinder­gartenbesuch.

Projektkooperation „Respect U“

Aggressionen, Mobbing, Diebstahl, Geringschätzung gegenüber Andersartigkeit und Frustration sind an Münchner Mittelschulen keine Seltenheit. Streit zu Hause, Druck in der Schule etc. das macht Kinder aggressiv und laut oder ganz leise. Daher fördert die MAK Stiftung ein Programm, das über 4 Schuljahre hinweg das Sozial- und Lernverhalten von Schülern stärkt. Dreimal wöchentlich werden mit vertrauten Bezugspersonen Lösungsansätze für ein besseres Miteinander erprobt. Durch respect U bauen die Schüler wertschätzende Beziehungen zu Gleichaltrigen und Erwachsenen auf, haben ein gutes Selbstwertgefühl, Erfolg in der Schule und eine Vision für ihren weiteren Lebenslauf

Projektunterstützung „Komm, wir finden eine Lösung!“
Der Kinderschutzbund setzt Gewalt- und Mobbingprävention in den Schulklassen an. Zwei So­zial­pädagogen, ein Mann und eine Frau kommen an fünf Vormittagen in eine Schulklasse und ver­mitteln den Kindern altersgerecht mit dem leicht verständlichen Konzept der „Friedenstreppe“ Konfliktlösungsstrategien. Auch anhand des leicht zu merkenden Begriffs „OMA“ werden bildlich und spielerisch Konfliktlösungsstrategien aufgezeigt. Es wird mit Rollenspielen bewusst gemacht, wie wichtig „gut zuhören“ (O = Ohr), verständlich und freundlich sprechen“ (M = Mund) und „genau schauen“ (A = Auge) im Umgang mit Klassenkameraden sind. Um zu zeigen, dass unter­schiedliche Sichtweisen genau das gleiche Bild betreffen können, wird mit Plakat­bildern ge­ar­beitet, in denen man je nach Haltewinkel unter­schiedliche Dinge erkennen kann. So lernen die Kinder in ihrem Erleben, dass ihr Streitgegner womöglich genau das gleiche Bild sieht, man es einfach nur etwas drehen muss.

Der Kinderschutzbund führt dieses Projekt seit einigen Jahren erfolgreich in verschiedenen Schulen durch, sofern die Projektkosten aufgebracht werden können. Uns hat die spielerische und leicht verständliche Konzeption der Gewaltprävention beim Zuschauen in einer Schulklasse und im Gespräch mit den betreffenden Lehrern sehr beeindruckt. Die MAK Stiftung finanziert daher seit 2013 eine neue wissenschaftliche Hilfsmitarbeiterin beim Kinderschutzbund. Diese soll dort die Leiterin des „Komm!-Projekts“ bei der Evaluation der durchgeführten Projekte und beim Fundraising unterstützen. Wir wollen erreichen, dass die zusätzliche Mitarbeiterin dazu beiträgt, dass die „Komm!-Projekte“ an möglichst vielen Schulen durchgeführt werden können.